Spiel mit dem Feuer: Die 10 besten Laser-Engraver | TechStage

2022-11-14 15:18:29 By : Ms. Linda Lee

Laser gravieren und markieren Holz, Stein, Glas, Leder und Metall dauerhaft. Starke Geräte schneiden selbst 3 bis 4 mm Holz problemlos in nur einem Durchgang. Wir zeigen die besten Laser aus den vergangenen Einzeltests, nennen Alternativen und zeigen, worauf man beim Kauf achten muss.

Günstige maschinengesteuerte Laser gibt es schon seit einigen Jahren. Waren anfänglich nur kleine Gravuren auf Holz möglich, klappt mittlerweile auch das Schneiden bis zu einer gewissen Materialstärke. Selbst dauerhaftes Markieren von Edelstahl ist ohne Weiteres möglich.

Damit die Arbeit mit dem Laser Freude und keinen Frust bereitet, muss man aber einige Dinge beachten und wissen, welche Modelle wofür geeignet sind. Da in den letzten Monaten in immer kürzeren Abständen neue Laser-Engraver auf den Markt gekommen sind, konnten wir bisher nicht alle relevanten Modelle testen. Wir weisen deshalb bei den jeweiligen Platzierungen auf Alternativen hin, die zumindest leistungstechnisch vergleichbar sind. Weitere Geräte für Einzeltests sind bereits angefordert.

Laser sind kein Spielzeug! Bei falscher Handhabung und Unachtsamkeit drohen ernste Gefahren für die Gesundheit! Neben dem für das Auge extrem schädlichen Laserlicht birgt auch die Verarbeitung ungeeigneter Materialien großes Risiko. Neben einer akuten Brandgefahr drohen hier etwa Vergiftungen und Verätzungen bei der Verarbeitung bestimmter Materialien.

Da die günstigen Laser-Engraver in der Regel alle ohne ausreichendes Schutzgehäuse daherkommen, darf der Arbeitsbereich nicht für Dritte zugänglich oder einsichtig sein. Zudem muss man während der Nutzung immer eine Schutzbrille tragen und ausreichend lüften.

In der Praxis empfehlen wir dringend zur Nutzung einer Umhausung mit aktiver Abluft nach Draußen. Neben Selbstbauvarianten mit etwa integrierter Kamera bieten sich hier die in immer neuen Variationen erhältlichen Laser-Gehäuse mit Sichtfenstern aus Laser-Sichtschutzmaterial an. Neben universellen Laser-Zelten ab etwa 40 Euro gibt es hier auch massive, perfekt auf einzelne Laser abgestimmte Boxen. Diese sind mit Preisen zwischen 100 und 300 Euro zwar nicht günstig, bei häufiger Nutzung ist solch eine Lösung trotzdem äußerst sinnvoll.

Der Atomstack X20 Pro (Testbericht) ist der bisher stärkste und teuerste Diodenlaser, den wir in der Redaktion hatten. Die Grundausstattung und Laserfläche mit 400 × 410 mm sind identisch zu anderen Modellen des Herstellers. Allerdings ist das Lasermodul mit satten 20 Watt Ausgangsleistung deutlich größer. Neben praktischen Endstopps und 32-Bit Mainboard inklusive Offline-Funktion gehören auch ein Air-Assist-System und eine ab Werk funktionierende WLAN-Anbindung zum Lieferumfang. Die Luftpumpe ist zwar weder besonders leise noch sehr stark, beim Schneiden von etwa Holz lohnt sich der Einsatz aber, da die Schnittleistung durch den Luftstrom deutlich angehoben wird.

Im Test haben wir mit dem X20 Pro bis zu 16 mm dickes Vollholz geschnitten – in unter 10 Durchgängen bei einer Leistung von maximal 85 Prozent. Der X20 hat richtig Power! Unsere bisherigen Standard-Settings müssen wir hier völlig neu anpassen – die 20 Watt Leistung sind spürbar stärker als die 5 bis 10 Watt anderer Diodenlaser. 3 mm dickes, schwarzes, Acryl oder 4 mm dickes Pappelsperrholz schneiden wir im Test in nur einem Durchgang! Beim Gravieren von Holz und Leder oder beim Markieren von etwa Edelstahl sind Geschwindigkeiten von über 4000 mm/min möglich, was die Arbeitszeit deutlich reduziert.

Wer einen starken Laser sucht, der nicht nur schnell gravieren, sondern auch über 10 mm Holz in überschaubarer Zeit schneiden kann, ist mit dem X20 Pro bestens beraten. Die hohe Leistung hat allerdings ihren Preis. Mit einem Preis von knapp 1000 Euro spielt dieser Diodenlaser allerdings in der gleichen Preisklasse, wie günstige CO₂-Laser, welche mit 40 bis über 100 Watt noch deutlich mehr Schnittleistung bieten. Vorteil gegenüber diesen Modellen ist primär der geringere Platzbedarf. Das Modell Atomstack X20 Pro ist in anderen Farben auch unter den Bezeichnungen A20 Pro und S20 Pro erhältlich.

Der derzeit stärkste Konkurrent des X20 Pro ist der Sculpfun S30 Pro Max, welcher aktuell ab 880 Euro bei TomTop erhältlich ist. Der in der Regel ebenfalls über 1000 Euro teure Laser kommt auch mit einem 20-Watt-Lasermodul und bietet eine vergleichbare Schneidleistung. Ein Air-Assist gehört auch hier zum Lieferumfang. Die Hauptunterscheidungsmerkmale sind die fehlende Offline-Funktion, keine Endstopps und die Tatsache, dass Sculpfun auf der x-Achse sehr hochwertige Linear-Gleitlager einsetzt. Für den S30 Max gibt es Erweiterungskits, die dessen Standardgröße von 400 × 410 mm auf bis zu 905 × 935 mm vergrößern. Bei Kauf muss man aber genau hinsehen. Der S30 kommt mit 5-Watt-Laser, der S30 Pro mit 10-Watt-Laser und nur der S30 Pro Max mit dem 30-Watt-Modul.

Der Atomstack S10 Pro (Testbericht) ist mit seinem 10-Watt-Lasermodul nur halb so stark wie das Flagship-Modell X20 Pro, aber noch immer doppelt so kräftig wie die meisten anderen Tischlaser, die mit einem 5-Watt-Modul arbeiten. Neben einer Arbeitsfläche von 400 × 4110 mm verfügt der Laser über ein modernes 32-Bit-Mainboard mit integriertem WLAN. Um die WLAN-Steuerung per App zu nutzen, ist hier allerdings erst ein Firmwareupdate nötig. Ansonsten stehen auch hier Endstopps zur Positionsermittlung und die praktische Offline-Funktion samt Touchscreen zur Verfügung. Ein Air-Assist ist hier nur optional erhältlich.

Der S10 Pro ist aktuell unser Preis-Leistungs-Tipp. Neben dem hohen Bedienkomfort dank Offline-Funktion begeistert der Laser im Test mit großartigen Gravuren und einer ordentlichen Schnittleistung. 3-mm-Sperrholz schneiden wir im Test in nur einem Durchlauf. Auch 3 mm starkes, schwarzes Acryl schneidet der S10 Pro ohne zusätzliche Wiederholungen. Die Leistung des Lasermoduls ist sehr ordentlich und so sind bei Gravuren auch hohe Geschwindigkeiten von über 3000 mm/min kein Problem. Das Markieren von Edelstahl klappt ohne weitere Hilfsmittel. Der S10 Pro in Blau ist unter der Bezeichnungen A10 Pro erhältlich.

Das stärkste Konkurrenzprodukt kommt auch hier von Sculpfun und heißt sogar gleich. Der Sculpfun S10 verfügt über einen identisch großen Bauraum und ein vergleichbares 10-Watt-Lasermodul. Auch ein Air-Assist ist hier angedacht. Die Luftdüse und ein entsprechender Schlauch gehören schon zum Lieferumfang. Eine Luftpumpe ist optional oder im als Bundle erhältlich.

Statt auf eine Offline-Funktion und Endstopps zur Nullpunktbestimmung setzt Sculpfun beim S10 auf eine verbesserte Linearführung der x-Achse. Alternativ bietet auch der Sculpfun S30 Pro ein 10-Watt-Modul.

Der Atomstack A5 M50 Pro (Testbericht) war unserer erster Diodenlaser mit praktischer Offline-Funktion. Statt den Laser direkt an den PC anzuschließen, nutzt man hier eine Speicherkarte mit vorbereitetem G-Code. So kann der Laser auch außerhalb der PC-Reichweite arbeiten, was aufgrund der Geruchsentwicklung äußerst sinnvoll ist.

Der A5 M50 Pro kommt zudem mit integrierten Endstopps. Diese erlauben die Ermittlung des Nullpunktes und somit eine einfachere und genauere Platzierung der zu gravierenden Modelle. Das ist primär bei sich wiederholenden Aufträgen äußerst sinnvoll und spart Zeit.

Mit einem 5-Watt-Laser ist der A5 M50 Pro zwar theoretisch ebenso stark wie der alte Atomstack A5, seine Schneidleistung ist aber deutlich höher. Sperrholz mit einer Dicke von 3 mm zu schneiden funktioniert hier in etwa zwei bis maximal drei Durchläufen. Der alte A5 benötigte etwa dreimal mehr Wiederholungen. Im Test schafft der A5 M50 Pro bis zu 12 mm Holz – dann sind aber schon einige Wiederholungen nötig. Im Vergleich zu S10 und X20 ist der A5 M50 Pro deshalb weniger zum Schneiden geeignet. Wer einen Laser hauptsächlich zum Gravieren sucht, ist hier optimal beraten. Für gelegentliche Schnitte in 2 bis 4 mm starkes Material ist der Laser ausreichend.

Der LaserPecker 2 (Testbericht) unterscheidet sich von allen anderen Laser-Engravern. Statt eines riesigen Gestells mit beweglichen Achsen erwartet den Kunden hier ein kompaktes und äußerst schickes Tischgerät mit App-Steuerung.

Hier fährt kein Laserkopf oder Spiegel auf dem Werkstück herum, stattdessen lenken kleine Spiegel im Inneren das gebündelte Licht. Das sieht gut aus und ist weniger anfällig. Der Nachteil: Dadurch, dass die Lichtquelle mittig fix über dem Werkstück sitzt, ändern sich Abstand und Winkel mit der Entfernung von der Mitte. In der Praxis heißt das etwa, dass das Schneiden von dickerem Sperrholz dann doch besser den Lasern vorbehalten bleibt, die gerade von oben nach unten schneiden – denn die Schnittkanten werden hier prinzipbedingt nicht gerade, sondern schräg. Je weiter weg von der Mitte, umso schiefer die Kante. Zwar klappt Schneiden von Sperrholz bis 4 mm, wirklich gut geeignet ist der LaserPecker dafür aber nicht.

Seine Stärken sind die hohe Gravurqualität, die einfache Bedienung per App und die sehr kompakte Bauform. Da der Hersteller auf eine eigene Software setzt, sind andere Laser-Programme wie Lightburn leider nicht ohne Weiteres kompatibel. Nachteile dieses Lasers sind der deutlich kleinere Arbeitsbericht und der hohe Preis. Für kleine Motive, die schnell und ohne Aufwand graviert werden sollen, ist der LaserPecker 2 die erste Wahl.

Der Sculpfun S9 (Testbericht) war letztes Jahr nach der Veröffentlichung wochenlang ausverkauft – und das zu Recht. Der S9 mit den Standardmaßen 400 × 410 mm überzeugt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und großartigen Gravurergebnissen.

Auch die Schneidleistung des 5,5-Watt-Moduls kann überzeugen. Im Test schneiden wir problemlos bis zu 10 mm starkes Sperrholz in fünf bis acht Durchgängen. 2 mm schafft der S9 in zwei Durchläufen und für 3 mm benötigen wir zwei Arbeitsgänge. Auch schwarzes Acryl oder Leder zu schneiden, klappt prima – ist allerdings mit unangenehmen Gerüchen verbunden.

Wem der Arbeitsbereich nicht ausreicht, der kann den S9 mit dem Erweiterungskit auf die doppelte Länge umbauen. Offline-Funktion, WLAN und Endstopps sind beim S9 noch nicht zu finden.

Der Twotrees TTS-55 (Testbericht) mit 5,5-Watt-Laser ist mit dem Sculpfun S9 vergleichbar, allerdings ist der Arbeitsbereich mit 300 × 300 mm kleiner. Wer will, kann die Fläche mittels Erweiterungskit auf das Standardmaß 400 × 410 mm ausbauen.

Sogar über WLAN und funktionierende App-Anbindung verfügt der TTS-55. Zumindest theoretisch. In der Praxis konnten wir den Laser mit der kostenlosen Software zwar ins WLAN einwählen, uns mit dem Gerät verbinden und es sogar ansteuern, das Starten von Jobs war aber nicht möglich. Egal, ob vom PC oder Smartphone – bei der Übermittlung der Daten bekommen wir während der Tests stets Fehlermeldungen oder verlieren die Verbindung.

Für 2 mm dickes Sperrholz brauchen wir im Test nur einen Durchgang. Zwei Durchläufe benötigen wir für 3 mm und etwa vier Durchläufe für 5 mm dickes Holz. Sperrholz bis 8 mm kann der TTS-55 auf jeden Fall schneiden, allerdings sind ohne Air-Assist. Etwa sechs bis neun Wiederholungen sind dafür nötig. Der TTS-55 überrascht uns hier mit deutlich mehr Power, als wir erwartet hätten. Bis zu einer Materialstärke von etwa 5 mm ist er mit dem A5M50 Pro oder S9 mindestens ebenbürtig. Das im Test verwendete 3 mm starke Acryl-Glas durchtrennt der TTS ohne Probleme in zwei Zügen.

Über eine Offline-Funktion und Endstopps verfügt der TTS-55 nicht. Eine deutlich größere Einschränkung ist aber die unglückliche Platzierung des Mainboards. Da dieses exakt mittig sitzt, können keine längeren Objekte unter den Laser geschoben werden. Das Gravieren unseres Skateboards musste deshalb ein anderer Laser erledigen. Was uns hingegen gut gefällt, sind die praktischen Riemenspanner.

Der günstige Twotrees Totem S TT-5.5S (Testbericht) ist das Vorgängermodell des TTS-55. Mit einer Arbeitsfläche von 300 × 300 mm sind die Laser von Twotrees etwas kompakter als die Geräte von Atomstack und Sculpfun.

Der Totem S hat trotz des moderaten Preises mit großartigen Ergebnissen überzeugt. Insbesondere für Gravuren auf Holz, Leder oder Stein ist das Gerät ideal geeignet. Selbst das Schneiden von Bastelholz bis zu einer Stärke von maximal 4 mm funktioniert mit dem Desktop-Laser. Durch eine bessere Fokussierung ist der Totem S älteren Lasern wie dem Atomstack A5 bezüglich Schneideleistung überlegen. Mit den neuen 10- und 20-Watt-Lasern kann das 5-Watt-Modul aber nicht mithalten.

Leider ist es auch mit diesem Gerät nicht ohne Weiteres möglich, größere Objekte zu bearbeiten. Die Modellreihe ist aktuell nur noch bei wenigen Händlern zu finden.

Der Atomstack A5 (Testbericht) war der erste große Diodenlaser in unserer Redaktion. Zwar kann das 5-Watt-Lasermodul nicht mehr mit aktuellen Geräten mithalten, zum Gravieren ist der A5 trotzdem bestens geeignet.

Allerdings gehört der A5 noch zur ersten Laser-Generation. Komfortable Extras wie WLAN, Endstopps oder Offline-Funktion sucht man hier vergeblich. Die Modellreihe ist aktuell nur noch bei wenigen Händlern zu finden und wurde durch den A5 M50 Pro ersetzt.

Hier wollen wir noch den Creality Falcon mit starkem 10-Watt-Modul erwähnen. Dieser Laser steht jetzt seit einigen Wochen ungenutzt in der Redaktion. Aufbau und Inbetriebnahme gestalteten sich super. Bevor es an die praktischen Tests ging, stand allerdings noch ein Firmwareupdate an. Da hier etwas schiefgelaufen ist, konnten wir den Laser von Creality leider noch nicht vernünftig testen.

Der einfache Aufbau, die gute Verarbeitung und die Ausstattung versprechen ein ordentliches Gerät, welches eigentlich in unsere Top 5 gehört – ohne Praxistest bleibt hier aber nur der vorletzte Platz.

Platz zehn geht an das mit Abstand teuerste Gerät in dieser Übersicht. Der Snapmaker 2.0 A350T ist allerdings auch weit mehr als nur ein Laser-Engraver. Hier handelt es sich um ein ausgewachsenes Multitool für die Hobbywerkstatt. Neben Engraver ist der Snapmaker 2.0 A350T auch CNC-Fräse und 3D-Drucker.

Die 3-in-1-Maschine funktioniert in der Praxis gut und liefert auch ordentliche Laser-Gravuren. Mit der Leistung von nur 1,6 Watt ist der Snapmaker aber deutlich zu schwach, um mit dem Laser zu schneiden.

So gut uns der Ansatz zwar gefällt, im Vergleich zu anderen Lasern sind die Möglichkeiten hier deutlich eingeschränkter. Und schlimmer noch: Wer einen ordentlichen Drucker und einen starken Laser kauft, kommt deutlich günstiger weg. Dann bleibt im Zweifel auch noch Budget für eine Fräse.

Laser zum Gravieren gibt es ab unter 200 Euro. Wer plant, die gravierten Motive direkt per Laser auszuschneiden, der sollte zu aus unserer Sicht zu einem Modell mit mindestens 10 Watt Laserleistung greifen. Holz mit 3 mm Dicke sind hier problemlos in nur einem Durchgang möglich. Wer hauptsächlich gravieren will, kann bedenkenlos auch zu den schwächeren 5 bis 5,5 Watt Lasern greifen.

Wer regelmäßig gleichartige Jobs mit dem Laser abarbeiten möchte, sollte sich für ein Modell mit integrierten Endstopps entscheiden. Je nach Aufstellort, kann auch die Offline-Funktion äußerst sinnvoll sein.

Geht es lediglich darum kleine Logos oder etwa Namen zu gravieren, lohnt sich der Blick auf den LaserPecker 2. Der hat zwar eine geringe Arbeitsfläche, arbeitet aber schnell und ist komfortabel per App steuerbar.

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